roboquer

quer band800 demtoysquer

Robotjox 2 - Krieg der Stahlgiganten / Encontro de Gigantes / Steel Robot 2

(USA 1993)

Regie: Albert Band

Drehbuch: Charles BandJackson Barr

Stop-Motion: David Allen

Musik: David Arkenstone

Darsteller: Don Michael PaulBarbara CramptonJames Staley, Lisa Rinna

Produktion: Charles Band

robotwars 001

“What are you going to do with that rusty old tin can?”

“Take out the garbage, scumbag!”



Okay, ich gebe es zu. Auch wenn ich bereits in den frühen 80ern die ersten dementsprechenden Animes (Gundam usw.) und Realfilme (Infrared Superman, Megagodzilla und Co.) aus Japan gesehen habe, war ich niemals ein Fan von Riesenrobotern, die sich eins auffe Ömme geben. Irgendwie ist diese Faszination an mir vorrüber gegangen und als dann die Transformers die Kinderzimmer eroberten war ich zu alt und meine Kids noch zu jung.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich damals im Jahr 1990 doch ziemlich gespannt auf Stuart Gordons „Robotjox“ war, was allerdings weniger an seiner Thematik – statt Soldaten zu opfern hauen sich große Roboter der Kriegsparteien eins auffe Ömme – sondern eher am Regisseur lag, da mich Gordon bis dahin noch nicht wirklich enttäuscht hatte. Aber irgendwann ist ja immer das erste Mal.

Glücklicher Weise hat der nette Regisseur aus Chicago, der ja leider am 24. März 2020 verstorben ist, erst nach diesem Debakel seine besten Filme (King of the Ants, Stuck, Edmond) gedreht.

Da mich auch Michael Bays „Transformer“-Materialschlachten nicht wirklich begeistern konnten, ging ich also nun mit langen Zähnen an „Robot Wars“, der ja in einigen Ländern (unter anderm natürlich hier) als Fortsetzung von „Robotjox“ angekündigt war. Aber vielleicht würde dieses Werk es ja endlich schaffen mich zu einem Riesenroboterfan zu machen, selbst wenn ich es bis heute 27 Jahre ignoriert hatte.

robotwars 003SPOILER: Nö!

Dabei gibt der Film sich äußerste Mühe mein altes hartes Nerdherz für sich zu gewinnen. Das beginnt shcon damit, dass hier der alte Band – also Vater Albert – mal wieder Regie geführt hat und der hatte mit „Dracula’s Dog“ zumindest einer meiner Lieblings-Baddies inszeniert. Zusätzlich versprach Barbara Crampton in der weiblichen Hauptrolle zumindest optisch ansprechendes und Stop-Motion-Effektarbeit von Harryhausen-Schüler David Allen (Flesh Gordon, Caveman) ist zumeist auch positiv anzumerken und schön anzusehen.

Zusätzlich beginnt der Film mit einer langsamen Kamerafahrt über einen Risenroboter zu der ein richtig toller Actionmarsch ertönt. Überraschend ist hier besonders, dass die Musik nicht von Richard Band, sondern von einem Komponisten namens David Arkenstone stammt, der sich sonst eher mit meditativen Klängen in Richtung Clannad/Enya beschäftigt.

Dann aber beginnt der Film und Langeweile macht sich breit.

robotwars 002Irgendwann Mitte des 21. Jahrhunderts sind alle Kriege – dank der in Robotjox präsentierten Robotduelle – beendet. Die restlichen überlebenden Menschen leben irgendwo in Kleinstädten in der Wüste, der einzige noch existente Riesenroboter ist das Modell MRAS-2, der einem Skorpion nachempfunden ist. Dieser wird nun nur noch als Transportmittel zwischen einer der Städte und einer Art Freilichtmuseum (eine Stadt, die noch aus den 1990er Jahren stammt – äußerst sparsam, New Moon) pendelt und Touristen transportiert. Pilot der Maschine ist der äußerst coole, eingebildete Macho Marion Drake (Don Michael Paul), ein typischer Vertreter des 90er Jahre Coverboys, dessen Fönfrisur selbst Jon Bon Jovi zu peinlich gewesen wäre. Als „funny sidekick“ hat er noch einen Typen namens Stumpy als Copiloten, bei dem nicht nur der Name dämlich ist.

Während der täglichen Pendelreisen durch die Wüste wird die MRAS-2 immer wieder von bösen Guerillas angegriffen, die auch im weiteren Verlauf dieses Meisterwerken immer mal wieder für ein paar kleinere Scharmützel herangezigen werden, deren Motivation oder Organisation uns – wie so vieles im Film – nicht nöher erklärt werden.

robotwars 004Miss Crampton spielt eine Touristin, die gerade aus dem Freilichtmuseum zurückgekehrt ist und dort in einem versteckten Tunnel Hinweise auf einen dort versteckten alten Riesenrobot entdeckt hat, was sie auch gleich ihrer Reporterfreundin mitteilt, woraufhin die beiden sich mit der nächsten Tour wieder auf die Reise begeben.

Um den Plot voranzutreiben und die Filmlaufzeit zu strecken gibt es auch noch einen „Badmiral“ als Chef der Transitfirma sowie einen japanischen Investor und seinen Sohn, die irgendwann den Skorpion-Roboter klauen. Das führt dazu, dass der Marion, der Stumpy und die Barbara den geheimen Riesenroboter aktivieren und dem bösen Japs in seiner geklauten Maschine eins auffe Ömme geben.

Nach gerade mal 72 Minuten ist das Teil dann auch zu Ende und bereits komplett vergessen. Wohl gemerkt das sind Brutto-Minuten, von denen man nochmal jeweils 3 für Vor- und Nachspann (bei beiden wird JEDER Beteiligte bis zum Clapper-Loader genannt) abziehen kann.

Neee Charles Band – das war nix.

robotwars 005Sicherlich sind die Effekte von David Allen wirklich sehenswert, aber bis zur 60. Minute sieht man sie nur ab und an mal in nebensächlichen Einstellungen und wenn es dann zum „großen“ Fight am Ende des Filmes kommt, besteht der auch nur aus ungefähr zwei Minuten Stop-Motion und sieben Minuten „schlechte Schauspieler werfen sich in billigen Cockpit-Kulissen hin- und her“. Generell sind die schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten – und da nehme ich Frau Crampton ganz gezielt nicht aus – eher auf Dorfbühnenniveau.

Sicher, auch „Robotjox“ war insgesamt ein recht ödes Schlunzwerk, aber zumindest bot der genau das, was man sehen wollte und hatte – dank einer straffen Regie – noch eine Art Spannungskurve und einen Schlußgag, der in Erinnerung blieb,

robotwars 008„Robot Wars“ ist einfach nur schlecht und billig und insgesamt eine Mogelpackung, die ihre dürftige Handlung mit unwichtigen Subplots künstlich streckt und dem Zuschauer das, worauf er eigentlich wartet, insgesamt für ungefähr drei Minuten präsentiert.

Unverzeihbar ist zusätzlich natürlich auch, dass Barbara Crampton noch nicht einmal eine Nacktszene hat.

Zum Release von Wicked-Media

robocoverWieder einmal liegt der Film tatsächlich in brillanter Ton- und Bildqualität vor, aber das macht ihn natürlich nicht ansehnlicher. Ganz im Gegenteil, kann man doch jettz endlich all die schönen Blu-Screen Ränder und schlecht einkopierten Schauspieler deutlich erkennen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch wieder ein paar schicke Extras. So findet sich neben der schon üblichen Videozone-Ausgabe zum Film (die sich fast ausschließlich mit den wenigen Effekten beschäftigt) auch noch ein kurzes Special über David Allen auf der Scheibe. Ebenso gibt es den deutschen VHS-Vorspann mit der Titeleinblendung „Robotjox 2“ und die deutsche Version der Videozone zu bewundern.

Ob das nun aber zum Kauf der Scheibe ausreicht muss jeder selbst entscheiden. Sammler, die Wickeds „Full Moon“-Collection komplett haben wollen bleibt sicher nichts anderes übrig, allen anderen rate ich eher ab.

dia

     ofdb logo  IMDb logo

quer band800 demtoysquer

 Unsere aktuellen Podcasts:

logo042 400 logo041 400 logo040 600