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(GB/USA 1972) Horror of Snape Island / Der Turm der lebenden Leichen / Devils Tower - Der Schreckensturm der Zombies / Beyond the Fog / La tour du diable
Regie: Jim O'Connolly Drehbuch: George Baxt, Jim O'Connolly Darsteller: Bryant Haliday, Jill Haworth, Dennis Price
Wieso ein Film, der auf einer Insel spielt mein erster Inselfilm ist...
Es gibt sicherlich unterschiedliche Gründe, warum ein Werk bei einem Filmfan zu einem „Inselfilm“ wird und in den nächsten Wochen werdet ihr einige davon kennenlernen. Die enge Beziehung zwischen „Tower of Evil“ und mir lag mit Sicherheit nicht daran, dass der vorliegende Film ein Meisterwerk der Filmkunst ist, sondern eher an der totalen Gleichgültigkeit, die unser Stadtteilkinobesitzer an den Tag legte, wenn es darum ging Jugendschutzbestimmungen einzuhalten und sich an die Vorgaben der FSK zu richten.
Wie jung ich damals war, lässt sich wohl am ehensten daran ermessen, dass mir in dem „Vorfilm“ das reichlich vorhandene nackte Fleisch (weiblich und männlich) eher weniger aufgefallen war, die „appe Hand“ und das „Hackebeil im Gesicht“ schon eher. Aber egal, ob man nun Interesse an blutigen (ich) oder anatomischen Details (mein 16-jähriger Cousin) hatte, es war klar, dass es sich bei diesem „neuen Schocker aus England“ um einen Film handelte, den man gesehen haben musste.
Somit hatte der Film mich über Jahrzehnte begleitet, war aber irgendwann in der Versenkung verschwunden und erst durch Zufall letztes Jahr wieder mal bei mir im Schrank gelandet. Diesmal immerhin schon als DVD (schöne alte Scheibe von E.M.S., die immer einige überraschende Titel hatten) und als bei uns das Thema „Inselfilme“ aufkam, erinnerte ich mich wieder an die noch in Folie verpackte Scheibe – weil es ja schließlich ein Film war, der auf einer Insel spielte. Erst wenig später wurde mir klar, dass es sich auch um eine Insel in meiner filmischen Prägung handelte und letztlich entdeckte ich...
Während einer später auf dem Festland folgenden Hypnosesitzung erinnert sie sich dann an einige der nackten und blutigen Tatsachen[2], während sich die sichergestellte Pfählungswaffe als ein phoenizischer Speer aus reinem Gold entpuppt (Wir denken jetzt nicht über das Eigengewicht und die Weichheit des Materials nach) und somit einige Archaölogen, Goldsucher und deren weiblichen Begleiter auf den Plan ruft, die unter der Insel eine Höhle mit einer Grabstätte vermuten.
„Tower of Evil“ hat sich tatsächlich überraschend gut gehalten dafür das er mehr als 40 Jahre auf dem Buckel hat. Das Timing ist viel besser als bei vielen vergleichbaren späteren Slashern, die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet und lassen sich recht gut unterscheiden und es gibt genug nacktes Fleisch und spritzenden Lebenssaft das auch heutige Zuschauer noch ihren Spaß daran haben können. Natürlich ist die Geschichte um einen heimlich unter den Leuchtturm gebauten Tempel für den phoenizischen Gott Baal weit hergeholt, die Kleiderwahl der Expeditionsteilnehmer ist doch recht fragwürdig und zusätzlich nervt es auch das – speziell die weiblichen – Castmitglieder scheinbar unter sexuellen Mangelerscheinungen leiden, aber darüber muss man halt als Zeichen der Entstehungszeit hinwegsehen.
Ergo ist zum Schluß zu noch anzumerken, dass „Tower of Evil“ einen schönen Mix aus der Atmosphäre der Hammer-Produktionen der damaligen Zeit und dem italienischen Hang zum sadistischen Mord bietet, der – wenn man ihn auf seine Slasherformel reduziert – tatsächlich, wie auch Mario Bavas „Antefatto“/“Bay of Blood“, der im Vorjahr erschienen war, seiner Zeit fast 10 Jahre voraus war. „Tower of Evil“ ist eine Neu- und Wiederentdeckung auf alle Fälle wert und auf alle Fälle eine Alternative zum x-ten Wald- und Wiesenslasher neuerer Produktion. Dia
[1] Wenig überraschend sind im Film keine Zombies zu finden. [2] Tatsächlich sogar an einen Mord, der erst später im Film stattfindet.
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So präsentierte er also irgendwann im Jahr 1974 einem gut gefüllte Saal voller 10- – 13-jähriger, die sich an einem Sonntagnachmittag versammelt hatten, um die neusten Abenteuer von Godzilla, nebst seiner mittlerweile stark angewachsenen Entourage aus Monstern, anzusehen, einen Trailer zu eben diesem „Schreckensturm der lebenden Leichen“. Das führte natürlich gleich montags auf dem Bolzplatz zu angeregten Diskussionen über das Gesehene und zu Vermutungen über das, was der komplette Film wohl bieten könnte.
Das Problem war nur, dass es sich um den wöchentlichen „nur Mittwoch/Donnerstag“-Film handelte, der dann auch nur um 18 und 20 Uhr gezeigt wurde, was uns wenig Möglichkeiten bot. Nun hatte es Wochen voller engelsgleicher Verführungskünste und angewandter Kindertränen gedauert, bis es mir überhaupt ermöglicht worden war die sonntäglichen Jugendvorstellungen zu besuchen, auf der anderen Seite aber waren Ferien und da war ein „Sleepover“ bei Freunden auch mal mitten in der Woche drin. Mit einiger Planung und Trickserei bauten wir uns eine „Ich schlaf heute beim Ralf/Udo/Oliver/Dietmar“-Alibikette auf und strolchten am Mittwoch Nachmittag los. Ehrlich gesagt war da schon ein fieses Kribbeln in uns vieren. Nicht nur das unser Alibi recht löchrig war, so richtig bedacht hatten wir die Sache mit der Rückkehr in die jeweiligen Heimathäfen nämlich nicht, auch der Trailer hatte uns mehr beeindruckt als wir es voreinander wirklich zugegeben hätten.











