paradoxquer

(USA 2016)

Regie: Michael Hurst
Darsteller: Zoë BellMalik YobaAdam Huss

jetzt auf Netflix

 

 

paradox01„Paradox“ ist genau das, was der Titel andeutet, nämlich eine Zeitreise-Geschichte die sich – wieder einmal mehr – des altbekannten Problems annimmt das durch selbige hervorgerufen wird. Diesmal sind es einige Studenten des MIT, die unter der Leitung ihres Professors, heimlich in einem gut bewachten Untergrundlabor eine Zeitmaschine zusammenbasteln und zu Beginn des Filmes einen von ihnen genau eine Stunde in die Zukunft schicken. Das Experiment gelingt und Jim (Adam Huss) taucht pünktlich wieder in der Zeitmaschine auf. Allerdings ist das Labor leer – zumindest was lebende Mitarbeiter betrifft. Er findet eine kopflose Leiche und sieht wie seine Freundin (Zoé Bell) von einem in schwarz gekleideten Bösewicht in den Aufzug gezerrt wird. Zusätzlich übergibt ihm ein sterbender Kollege noch eine Videokamera, auf der die Ereignisse der letzten Stunde aufgezeichnet sind.

paradox02Aus dieser Premisse bastelt Regisseur und Drehbuchautor Michael Hurst ein prima Verwirrspiel bei der sich der Zuschauer nie so recht sicher sein kann, was eigentlich wirklich vorgefallen ist – oder noch vorfallen wird – und bei dem auf de Greze zwischen Gut und Böse zu verschwimmen beginnt.

Ähnlich wie bei „Primer“ (2004) oder „Timecrimes“ (2007) wird man auch hier gezwungen während des Guckens sein Gehirn mit zu nutzen, anders als bei den beiden vorgenannten traut Hurst seinem Publikum allerdings nicht ganz über den Weg und präsentiert – speziell in der ersten Hälfte des Filmes – erklärende Dialoge, die teilweise schon ins Lächerliche abgleiten. Wenn „die Scheisse dann aber auf den Ventilator“ trifft vergisst man diese Schwächen recht schnell und lässt sich gerne von der Story gefangen nehmen, die dann auch bis zum – schick inszenierten – Twist-Ending durchwegs überraschend bleibt.

paradox poster

Natürlich leidet der Film über weite Strecken unter seinem niedrigen Budget und speziell bei einigen der Computereffekten stellt sich statt des erwünschten Staunens nur ein ironisches Kichern beim Zuschauer ein. Auch die Schauspieler sind eher Darsteller und Dialogableser, wobei man hier allerdings auch anmerken sollte das hier nicht die Figuren, sondern der Plot im Vordergrund steht. Zumindest Zoé Bell und Malik Yoba können einigermaßen überzeugen, während Adam Huss, der leider die eigentliche Hauptfigur spielt, ziemlich blass bleibt.

Ein Subplot in der eine Attacke der NSA auf das Labor stattfindet, erscheint über mehr als die Hälfte der Laufzeit als Füllmaterial, passt sich aber gegen Ende des Filmes lupenrein in die Story ein.

Wie aus diesem Review ersichtlich, ist es nicht gerade einfach den Film komplett weiter zu empfehlen. Wer auf pfiffige Zeitreisegeschichten im eher klassischen SciFi-Stil steht dürfte nicht enttäuscht werden und für die Splatterfans gibt es den ein oder anderen blutigen Effekt zu besichtigen. Wer allerdings ein durchgestyltes Hochglanzprodukt ala Hollywood erwartet dürfte eher enttäuscht werden.

Aber solche kleinen Entdeckungen sind es, die für mich die monatlichen Kosten für Netflix rechtfertigen. Ich habe mich die 90 Minuten nicht gelangweilt und manchmal muss das auch reichen. 

dia

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