QuoVadisquer

oder

Unser guten Vorsätze für 2019

 

Seit ich vor fast drei Jahren „EVIL ED online“ mit großen Erwartungen und nahezu naiver Hoffnung gestartet habe, hat sich einiges getan. Anfangs noch belächelt wegen des Wunsches mit dem Podcast (der ja der eigentliche Aufhänger war) 500 Leute zu erreichen, entwickelte sich gerade dieser Teil des Projektes zum Zentrum unserer Veröffentlichungen, der im Schnitt 1500 Leute erreichte. Und verdammt - speziell mit dem Team aus den heutigen Medienhuren Victor und Christian haben wir einige wirklich großartige Episoden rausgehauen.

Auch unsere (täglichen) Artikel banden Leser an das Online Mag. Am Veröffentlichungstag clickten im Schnitt 300 Leute auf die Texte und innerhalb von vier Wochen waren immer vierstellige Clickzahlen erreicht.

EEMCOVERklein 001Eigentlich lief alles recht sauber, aber tatsächlich nicht so ganz nach meinem Geschmack, denn anstatt ein Forum für außergewöhnliche Texte zu bieten und den Lesern etwas besonderes und den Autoren eine kreative Leinwand zu bieten, ging EVIL ED immer mehr in Richtung „Kommerzblog“. Aktuelle Filmkritiken zersetzten das Konzept, generell fanden sich bei uns eher „normale“ auf einzelne Titel bezogene Texte im Standartformat – 30 Zeilen Inhalt, ein paar Worte persönlicher Eindruck und am Ende ein Fazit, dass eigentlich das Lesen des vorhergehenden überflüssig machte [1].

Was fehlte war einfach das Fanzine-mässige, experimentierfreudige und wirklich „NEUE“. Nach dem Umbruch in der Mitte des letzten Jahres zog ich die Konzeptschrauben ein wenig härter an. Ein neues Autorenteam und eine neue Grundstruktur (Unsere Specials) sollten ein wenig neuen Pfiff reinbringen – den Autoren legte ich persönlich gefärbte und außergewöhnliche Texte ans Herz, den Leser versuchte ich mit den verschiedenen Themenbereichen zum surfen und verbleiben zu verführen.

Die Podcasterei musste aus diesem Grund erst mal auf Eis gelegt werden, aus heutiger Sicht gesehen war das alte Team einfach nicht zu ersetzen. Auf der anderen Seite hatte sich der Podcast aber auch immer mehr von seiner ursprünglichen Form entfernt, die ja pro Ausgabe einen interessanten Gast bieten sollte.

EEMcover03Im zweiten Halbjahr 2018 hat sich nun langsam wieder eine Gewöhnung eingestellt und ich habe mich selbst vor einigen Wochen dabei erwischt etwas zu veröffentlichen, dass ich nur aus dem Grund „Ich muss ja diese Woche noch was schreiben“ überhaupt verfasst hatte. Auch von unseren Stammautoren (bis auf Thomas) kam nur noch sporadisch mal der ein oder andere Artikel, so dass sich keine wirkliche Vielfalt mehr einstellte.

Trotzdem hatte sich meine Freizeitplanung in der Form verändert, dass ich täglich mindestens drei Stunden in das Projekt steckte, die ich in Wirklichkeit lieber damit verbracht hätte, etwas zu radeln oder vielleicht einfach mal einen Film zu gucken.

Der Spaß schien langsam in Arbeit auszuarten, es galt einfach die Bremse zu ziehen.

Somit habe ich in der letzten Woche, in der ich Urlaub (Ja, ich habe auch noch einen „normalen“ Job) hatte, mal den ganzen EVIL ED Kram gewaltig auf die Seite geschoben und mich bemüht mal gar nix in dieser Richung zu tun. Ohne wirklich eine Überraschung zu erleben, konnte ich somit feststellen, dass es tatsächlich auch noch ein Leben daneben gibt.

Aufgrund der Wetterlage konnte ich mal wieder ein wenig spazieren gehen, den ein oder anderen Film schauen und sogar aus reinem Spaß an der Freude mal ein wenig an einem „Schubladenbuch“ arbeiten, einen größeren Artikel beginnen, in die Recherche für einen weiteren einsteigen und zwei komplette Bücher lesen.

 

Hmmmh...

...da stellt sich doch tatsächlich die Frage: „Wofür mach ich den Kram eigentlich?“.

Klar – einerseits natürlich als kreative Spielwiese und weil ich das Gefühl habe, etwas Gutes zu tun wenn ich, mehr oder weniger versteckt, in meinen Artikeln auch noch ein wenig filmhistorisches Wissen und persönliche Erfahrungen vermitteln kann. Auf der anderen Seite arbeitet man natürlich auch für die Stammleser, von denen es einige gibt, die den EVIL ED Stil bereits seit mehr als dreißig Jahren kennen und lieben. Natürlich gibt es dann letztlich auch noch den Punkt mit den AMAZON-Einnahmen und Spenden, die im letzten Jahr ungefähr 20 % der laufenden Kosten gedeckt haben.

EEMCOVERklein 002Dementsprechend wird EVIL ED auch nicht sterben, aber ich werde ein wenig kürzer treten und meine Zeit in andere Projekte und in mein Wohlergehen investieren.

Somit ist die Zeit des fast täglichen EVIL ED Artikels zu Ende. Ich persönlich werde für das Projekt nur noch schreiben, was mir wirklich am Herzen liegt und zu einem lesenswerten Text taugt. Natürlich werden unsere anderen Autoren auch weiterhin noch mitarbeiten, aber auch hier ist mir Qualität lieber als Quantität.

Zusätzlich wird sich auch die Idee mit den „Specials“ jetzt mehr in die geplante Richtung bewegen, da uns ein Archiv aus mitlerweile über 1000 Artikeln zur Verfügung steht, aus dem sich Kategorien basteln lassen, die nicht unbedingt neue Artikel erfordern. Aber auch unsere alten Sachen sind durchaus lesenswert, denn EVIL ED wollte nie ein aktuelles Filmmagazin sein. Ich garantiere Euch wird es gefallen auf Entdeckungstour zu gehen.

Als letzter Punkt sollte ich nochmal etwas zum Thema Podcast sagen. Mit dem heutigen Datum (16.12.2018) ist der EVIL ED PODCAST offiziell tot.

 

Pause zum Tränenabwischen...

 

EEMCOVERklein 005Okay, tief durchatmen – das heißt natürlich nicht, dass ich mein zartes Stimmchen nicht weiter erheben werde. Der Kreislauf des Lebens verlangt schließlich danach, dass aus dem Tode neues Leben entsteht und das befindet sich zur Zeit in den Bäuchen eines alten Kollegen und mir. Wenn alles gut läuft können wir Anfang des neuen Jahres schon genaueres sagen, aber wer meinen privaten FB-Feed verfolgt kennt ja zumindest bereits den Namen des Kindes.

Mehr wird aber noch nicht verraten...

In diesem Sinne, eine schöne Vorweihnachtswoche

 

dia

[1] Ja Torsten – ich weiss warum DU das bei deinen FFF-Kritiken machst.



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