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„Oh all the fun we had“

Eine Jahresendliste

 

 

Nun neigt sich auch das noch laufende Jahr 2017 dem Ende zu. Ein für mich persönlich sehr emotionales, von einschneidenden Veränderungen definiertes Jahr, ebenso wie ein Jahr in dem meine lange dahin welkende Liebe für das Kino, aus diversen Gründen, neu entflammte. Meine wiedererlangte Passion, für das geliebte Lichtspiel, hätte auch zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können, half Sie mir dieses Jahr doch durch die schwierigsten Tage.

Folglich fand ich es angebracht die, für mich subjektiv, besten Filme des Jahres 2017 aufzulisten, und mit ein paar lobenden (zusätzlichen) Zeilen zu bedenken. Wie gesagt handelt es sich hier um eine subjektive Liste, die dementsprechend auch keinerlei Anspruch auf Richtigkeit erhebt.

Platz 15

Viceroy´s House
(IND/GB 2017)

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Dann beginnen wir mal direkt mit meiner persönlichen Überraschung des Jahres 2017. „Viceroy´s House“ ist eine Indisch/Britische Co-Produktion, über das Ende der englischen Kolonisierung und der damit einhergehenden Spaltung des indischen Subkontinents. In der Vermarktung deutet nicht nur der selten dämliche deutsche Titel (Der Stern von Indien (sic)) auf eine klar im Hausfrauen mitte vierzig angesiedelte Zielgruppe hin. Auf dem Papier ist das die Sorte Film, für die Judy Dench lebt. Diese war übrigens für „Viceroy´s House“ nicht verfügbar, da Sie während des Shoots bereits die Hauptrolle im thematisch ähnlichen, und obendrein noch nahezu zeitgleich erschienenen, „Victoria and Abduhl“ spielte.

Quasi das Armageddon und Deep Impact unter den Kolonial-Kitsch-Filmen.

Während „Victoria und Abdul“ nun allerdings in seiner plumpen, und stark auf einen Oskar schielenden, Machart eher den Michael Bay dieses Vergleiches stellt, ist „Viceroy´s House“ zwar nicht minder emotional aufgeladen, spielt diese Karten aber bedeutend geschickter, und auch historisch weniger problematisch, da bedeutend respektvoller, aus. Man nutzt den Vorteil einer Kooperation äußerst geschickt, und bedient sich mit vollen Händen aus den beiden sehr konträren Stilistiken aus englischer und indischer Kinohistorie. Und genau deshalb funktioniert „Viceroy´s House“ so ausgesprochen gut. Der Kontrast zweier Welten ist nicht nur die Story des Films.

Er ist der Film.

Wer sich seinerzeit bei Slumdog Millionär gedacht hat, dass ein wenig mehr Subtilität dem Film gut getan hätte, der könnte hier seinen Film gefunden haben.

Lobenswert sei auch noch die Filmmusik von A.R. Rahman erwähnt, der das Motiv der Gegensätze konsequent weiterspinnt, und damit einen der frischesten klassischen Scores des Jahres darstellt.

 

Platz 14

Kingsman: The golden circle
(GB 2017)

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EVIL ED Review

 

Es ist wirklich selten, dass mich eine Action-Komödie zu verdammt gut unterhält wie es der zweite Kingsman getan hat. Ich habe ja in meinem Review bereits einige Worte über den Film verloren, hatte allerdings in meinem Text glatt vergessen ein, für mich persönlich, besonders seltenes Attribut des Streifen hervor zu heben.

Ich habe bei Kingsman 2 über jeden Gag gelacht. Nicht gekichert oder geschmunzelt, sondern gelacht. Wie ein Zehnjähriger der zum ersten mal Naked Gun sieht. Und das fand ich halt schon sehr bemerkenswert.

Klar ist das auch eine sehr subjektive Wahrnehmung, aber dies ist auch eine subjektive Liste. Außerdem hat einfach mal knapp zwei Stunden am Stück anhaltend lachen mein Kinojahr doch enorm aufgewertet.

 

Platz 13

Suburbicon

(GB/USA 2017)

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Ich muss zugeben, dass ich diesen Film, obwohl ich nicht nur Fan der Cohens, sondern auch ein großer Freund von George Clooneys Regiearbeiten bin, absolut gar nicht auf dem Zettel hatte. Dementsprechend fühlte sich der Kinobesuch wie ein Schlag mit einem Neunereisen ins Gesicht an.

„Suburbicon“ ist ein eher klein gehaltener Thriller, mit einem wahrlich bösartigen Verständnis von Komik, an dem der alte Hitchcock seine helle Freude gehabt hätte. Man kann über die gesamte Laufzeit niemanden trauen, und eigentlich sollte man das auch gar nicht wollen, weil es sich hier fast ausnahmslos um furchtbare Menschen handelt. Wenn die Situationen dann in der zweiten Hälfte des Films gleich einem Kartenhaus in sich zusammen stürzen, zeigt Clooney eine Begabung für spannende Setpieces, welche manch ein Kritiker ihm sicherlich nicht zugetraut hätte.

Aber die selben Kritiker rieben sich, zumindest im deutschsprachigen Feuilleton, auch an dem gesellschaftlichen Subtexten von Suburbicon. Schließlich darf Kino, speziell in den Augen der deutschen Filmkritik, nur aussagekräftig sein, wenn es gleichzeitig auch stinkend langweilig ist. Aber auf diese Thematik werden wir weiter oben in der Liste nochmal zurückkommen können. Mir sagte der politische Text des Films sehr zu. Auch weil einen gewisse Aktualität hat, welche sich enorm mit meiner Auffassung deckt. Nebenbei beweist der Streifen, dass wir Matt Damon, auch aufgrund seiner zeitweise grausamen Rollenauswahl, gerne unterschätzen.

„Suburbicon“ ist seiner Machart bestimmt nicht einzigartig, aber diese Sorte schwarzhumoriges Suspensekino ist heutzutage einfach zu selten, um es nicht in meine Topliste zu schaffen.

 

Platz 12

Shin Godzilla
(Japan 2017)

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EVIL ED Review

 

Nach weit über 30 Godzilla Filme scheinen sich zwei Hauptproblematiken in der Serie festgesetzt zu haben. Die erste wäre das ewige Dilemma mit den menschlichen Charakteren. Zwar wird Ihre Anwesenheit irgendwie durch das Medium gefordert, aber eigentlich stehen Sie dem Monsterspektakel, sofern Sie nicht gerade panisch davon rennen, schlicht im Weg.

Zweitens, und das ist nach über 50 Jahren Gebäude zertrampeln wenig überraschend, gibt es einfach kaum Ansätze für einen Godzilla Streifen, die man noch nicht ausgereizt hätte. Umso überraschender fand ich dann Hideaki Annos Idee, die Menschen doch für eine bitterböse Satire, über die Fehlleistungen der japanischen Regierung, während der Tsunami Katastrophe rund um Fukushima, zu nutzen, und den großen Grünen folgerichtig in die Rolle des Desasters einer Kernschmelze zu casten. Leider nahm dieser subversive Herangehensweise den Film große Teile der, zugegebenermaßen vom Publikum eines Monsterfilms zu recht erwartete, Action.

Wenn man sich allerdings auf Shin Godzilla einlässt ist er der originellste Monsterfilm seit Ewigkeiten. Für eine Serie die über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, ist das doch gar nicht mal so schlecht.

 

Platz 11

„Valerian“ (2017)

(France, China, Belgium, Germany, United Arab Emirates, United States)[1]

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EVIL ED Review

 

Ich bin die letzten Jahre dem Irrglauben aufgesessen, dass ich Science Fiction als Filmgenre einfach entwachsen bin. Bis dann dieses Jahr „Valerian“ kam und mich durch staunende Kinderaugen eines Besseren belehrte.

„Valerian“ ist die Sorte SciFi die zum träumen einlädt. Fernab von kruden Mythologien und Paralleluniversen, ist „Valerian“ weniger mit seiner Handlung als mit der Welt, in der besagte Story spielt, beschäftigt. Jede Location ist mit wundervoll ausgearbeiteten Details ausstaffiert, wodurch man das Gefühl einer, in sich schlüssigen, lebendigen Welt bekommt. Die Liste an hoch kreativen Setpieces erscheint nahezu endlos. Bereits die ersten zehn Filmminuten sind mehr im Spirit von Star Trek als all der Kram, den uns J.J Abrahams bisher in CGI und Lensflare vor die Füße gekotzt hat.

Mit Sicherheit bringt die Story keine besonderen Genreinovationen mit sich, wenn man es mal von Luc Bessons üblichen Grad an Weirdness absieht, aber trotzdem hat „Valerian“ mich voller Aufregung im Kinositz hin und her rutschen lassen, während sich Raumschiffe mit Laserstrahlen beschossen haben. Und alleine schon dafür liebe ich den Film.

 

Platz 10

Guardians of the Galaxy Vol. 2
(USA 2017)

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Ich habe „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ nicht im Kino gesehen. Eine Tatsache die ich mittlerweile sehr bereue. Denn Guardians 2 ist ein Film, der sehr viel emotionaler und komplexer ist, als es die Zielgruppe eines üblichen Marvel Studios „Let's Please Everybody“ 90 Minuten Belanglosigkeit Spektakels erwarten lässt.

Das James Gunn ernsthaft eine charakterliche Dekonstruktion des ach so „coolen“ Starlord's als Fokus seines Millionen Dollar Sequels gewählt hat, zeigt bereits seine enorme Klasse als Filmemacher. Dann aber das Thema „Väter“, insbesondere am, mit Sicherheit mehr von der Merchandising Abteilung als von Gunn selbst gewünschten, Baby-Groot, wie einen roten Faden durch den Film zu ziehen, ohne dabei die Kevins im Publikum zu verprellen, dass ist ein Level an Unterhaltungskino wie es nur sehr selten stattfindet.

Grosses Kino. Come for the Gags, stay for the Fireworks.

„I'm not crying!“

 

Platz 09

Wonder Woman
(2017)



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EVIL ED Review

 

Ob es nun dem offenkundigen Desinteresse der Warner Executives oder dem, einer Amazone gleichen, Einsatz von Regisseurin Patty Jenkins geschuldet ist, jedenfalls ist „Wonder Woman“ als einziges Produkt aus der kolossalen Shit-Show, welche das Warner DCEU ist, herausgekommen. Ein Film der nicht nur ein wirklich guter Superheldenfilm ist, sondern auch ein solcher der seinen Hauptcharakter als selbigen ernst nimmt, ohne in die Fallen, der überzogenen Albernheiten, wie Sie in den Marvel Filmen in den letzten Jahren stark überhand genommen haben, oder die, ein eher Warner Typisches Problem darstellende, unnatürlich unpassende Düsternis, zu laufen.

Zwar hat auch „Wonder Woman“ gegen Ende seiner Laufzeit mit leichten Strukturproblemen zu kämpfen, und ich bin kein Fan von der aufgesetzten, und ich speziellen Fall von Diana ohnehin äußerst unglaubwürdigen, Lovestory, aber andererseits habe ich kaum eine Actionszene dieses Jahr so sehr geliebt, wie den „No Mans Land Run“ aus „Wonder Woman“.

 

Platz 8

Logan
(USA 2017)

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Irgendwie erinnerte mich Fox's X-Men-Franchise stets an eine besonders hartnäckige Kakerlake. Ursprünglich mit einem Film, der sich im Jahr 2000 wirklich als weit besser herausstellte, als zur damaligen Zeit zu befürchten war, gestartet, sollte man meinen, dass der Beginn von Sam Raimis Spider-Man Reihe, welche bereits ein Jahr später anlief, den frühesten und der Kinostart der Avengers 2012 den spätesten Zeitpunkt, an dem diese Serie, mit all Ihrer albernen Lederästhetik und beknackten Dialogfetzen, endlich sterben hätte können, darstellte. Aber nein, selbst einen Pädophilie Skandal, rund um Regisseur-Surrogat Brian Singer, konnten der unerklärlichen Popularität der X-Männer nichts anhaben.

Nein, Bad Touch Brain wurde sogar von diesen verwirrten Fans, nachdem er richtiger Weise, in Folge seiner Michael Jackson Imitation, seinen Job verloren hat, zurück gefordert . Kurz gesagt ich kann diese Serie einfach nicht ausstehen. Sie beleidigt mich nicht nur als Filmfan, sondern zeitgleich auch als Comic-Leser.

Dass Logan dieses Jahr dann wirklich ein guter Film wurde, hat mich dann trotzdem in aller Ehrlichkeit sehr glücklich gemacht. Hugh Jackmanns Wolverine und Patrick Stewards Prof. X waren ohnehin immer das beste an diesen Filmen. Beide Charaktere, sowie selbstverständlich auch Ihre entsprechenden Darsteller, haben es verdient mit einem durch und durch fantastischen Film assoziiert zu werden. Und ein fantastischer Film ist es auch geworden. Eine brutale Tour de Force, mit einer unwirklichen Spannungskurve und wundervoller Regie. Logan ist die Sorte Superhelden-Film, der eigentlich komplett ohne Superhelden auskommen könnte.

Es gab natürlich auch mal wieder einige WinRAR-Käufer, die sich über den, zugegeben wirklich nicht unerheblichen, Gewaltgrad und die nihilistische Grundatmosphäre des Films pikieren mussten, aber für das Unterhaltungspublikum ist Logan ja auch überhaupt nicht gedacht. Ernsthaftes Helden Kino, in dem der Ober-Badguy das Unausweichliche ist.

Ich freue mich jedenfalls sehr auf den nächsten zu erwartenden X-Men Streifen, von dieser Qualität, im Jahr 2034.

 

Platz 7

Kong: Skull Island
(USA 2017)

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Man kann von dem Vietnam Subtext natürlich halten was man möchte, ich für meinen Teil finde den Vergleich zwischen unerwünschten Kolonialisierung, auf der schließlich einiges im Originalfilm fußte, und einem überfallartigen Krieg enorm spannend. Genauso kann man mit der, mit Sicherheit im Hinblick auf das anstehende Godzilla tai Kong Rematch vorgenommenen, Größenänderung des Affens unzufrieden sein. Aber am Ende des Tages bleibt in meinen Augen ein Fakt bestehen.

„Skull Island“ ist der beste Kong Film der letzten 70 Jahre. Und alles was es brauchte war der nahezu revolutionäre Ansatz einen neuen Film, kontra eines weiteren nutzlosen Remakes, zu drehen. Und trotz der neuen Story traf „Skull Island“ den Abenteuer Nerv, den die diversen anderen Remakes und Spin-Offs nie so recht finden wollten, der das Original so sehr ausmachte. Hinter jeder Ecke der Insel wartet ein neues Viech, das unserer Crew an den Kragen will. Kong selbst fühlt sich wie ein expressiver Charakter an, und muss für diesen Effekt nicht mal Schlittschuh fahren oder alberne Pantomimen vorspielen. Wenn Kong Vs. Gojira dann anläuft setze ich meine Kohle jedenfalls auf den coolsten Kong diese Jahrhunderts.

 

Platz 6

Baby Driver
(UK/USA 2017)

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Wenn es wirklich noch Leute gibt, die an der enormen Klasse von Edgar Wrights „Baby Driver“ zweifeln, möchte ich diese Leute doch darum bitten sich die Waschsaloon Szene nochmal wirklich aufmerksam anzusehen. Mehrmals. Denn um so öfter man die Szene, genau wie jede andere Sequenz in dem Film, sieht desto mehr wundervolle Details findet man.

„Baby Driver“ ist die Art Handwerkskunst, die im modernen Kino fast gar nicht mehr zu finden ist. Jede Einstellung, von der Beleuchtung bis zur, scheinbar willkürlichen, Platzierung bestimmter Gegenstände im Setdesign, ist sichtlich durchdacht. Alles erfüllt seinen Zweck. In einer Kinowelt aus Ikea-Möbeln aus Massenproduktion ist „Baby Driver“ ein von Hand geschreinertes Bücherregal. Klar am Ende des Tages erfüllt es immer noch die gleiche Funktion wie ein ordinäres Billy Regal, aber Handarbeit erkennt man halt wenn man Sie sieht.

 

Platz 5

Elle
(F/D/B 2016)

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„Elle“ befriedigt zeitgleich meine Liebe zu den Filmen von Paul Verhoeven und meinen tiefempfundene Abneigung gegen französisches Assemblekino. „Elle“ zeigt die typischen Charaktere eines seichten französischen Unterhaltungsfilms als die Psychopathen, als welche sie in der realen Welt unter Garantie wahrgenommen werden würden. Dann noch Isabelle Huppert in die titelgebende Hauptrolle zu besetzen ist ein Kniff der, neben einer bestechenden Cleverness, für einen meiner unterhaltsamsten Kinobesuche des Jahres gesorgt hat, als sich die Fraktion der Seidenschalträgerinnen im Kollektiv an ihrem Pfefferminztees, welche es im Savoy Düsseldorf ernsthaft zu kaufen gibt, verschluckten, als ihre geliebte Isabelle ein wenig gewalttechnisch eskalierte.

Verhoeven hat mit „Elle“, wie für ihn üblich, einen neuen Blickwinkel auf ein ausgelutschtes Genre gefunden, und ganz nebenbei einen spannenden Thriller und einen meiner Lieblingsfilme 2017 geschaffen.

 

Platz 4

Axolotl Overkill
(D 2016)

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Ihr Name ist Helene Hegemann, und ich werde Ihre Arbeiten preisen,
bis sie unausweichlich einen Welterfolg landet;

und ihre Kritiker, und hauptberuflichen Langweiler, werden ihre Fehler eingestehen müssen;

und dann werden sie vor IHR knien;

und sehen werden sie, dass SIE den deutschen Kino den Schlag in die Fresse verpasste,
welchen es so dringend brauchte;

weil SIE voller Kreativität mit der Kamera hantiert, und einen Film mit enormer Kinetik geschaffen hat;

so voller echtem Leben, als wäre es nochmal Clerks;

aber mit mehr Kunst;

wie ein Punkrock David Lynch;

und sie werden vor IHR knien;

und sich entschuldigen;

und es wird gut sein.

Platz 3

T2 Trainspotting
(GB 2016)

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Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, aber ich komme nicht um den nächsten Satz herum. „Trainspotting 2“ ist besser als der erste Film!

Viel besser!

Bestimmt hat „Trainspotting“, gerade in seiner originalen Zielgruppe, einen sehr viel höheren „Coolness“ Faktor, aber es wäre ja auch irgendwie verlogen einen Film über eine Midlifecrisis zu machen, der irgendeine Form von Coolness konvertieren könnte. Ich glaube das Publikum hat nicht mit der Ehrlichkeit des Film, bezüglich einer Thematik die den meisten Leuten eher unangenehm ist, gerechnet. Und in dieser Weise ist T2 seinem Vorgänger halt doch sehr ähnlich.

Wo der erste Film den Zuschauer die seelisch angekettete Welt eines Junkies zeigte, da zeigt T2 seinem Publikum völlig ungeschönt, dass es halt keine Garantie auf ein Happyend, aber noch weniger auf eine zweite Chance gibt. Wenn du in der Mitte deines Lebens plötzlich feststellst, dass du dieses beschissene Reihenhaus bis auf die Grundmauern niederbrennen möchtest, dann ist das halt dein Problem. Weder die Zeit noch der Tod wird sich einen Scheiß um deine miese Planung scheren.

T2 kam für mich am Anfang eines Jahres, an dem ich einige wichtige Entscheidungen, bezüglich meiner eigenen Zukunft, treffen musste. Und das Bild von Frampton, wie er voller Angstschweiß an die Decke seines Reihenhauses starrt, hat mich im vielen dieser Momente, wie ein Geist der kommenden Scheißnacht, begleitet.

„Choose Life!“

 

Platz 2

Blade Runner 2049
(UK/USA/U/CAN 2017)

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Holy Shit it worked!

 

Wenn man mir Anfang des Jahres gesagt hätte, dass ich das fucking Blade Runner Sequel so sehr lieben werde, ich wäre wahrscheinlich an einem Lachanfall verendet. „Blade Runner 2049“ ist der beste Film den nie jemand haben wollte.

Respektvoll gegenüber dem Original und trotzdem mit einer eigenen Ästhetik und Geschichte ausgestattet, erforscht 2049 neue Facetten in den fließenden Grenzen zwischen Menschen und Maschinen. Wunderschön gefilmt und mit tiefen Subtexten und Referenzen garniert.

Selbst Harisson Ford hat ausnahmsweise mal wieder eine richtige Performance abgeliefert. Hätte der Film sich den unerträglichen Leto verkniffen, er wäre perfekt.

Ich plane ohnehin in näherer Zukunft einen tieferen Text über einige Aspekte des Films, bis dahin sei gesagt, dass nur lebt wer den Regen spürt.

 

Platz 1

Mother!
(UK/USA/U/CAN 2017)

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„Mother!“ ist eine der intensivsten Kinoerfahrungen, die ich bisher in meinem Leben gemacht habe. Ich habe zwar starke Zweifel, dass der Film seine gesamte Wirkung in eine Heimkinoauswertung rüber retten können wird, aber im Kino war „Mother!“ ein Erlebnis das seines gleichen sucht.

Weniger eine erzählte Geschichte als eine zutiefst persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Seelenleben. „Mother!“ ist, ähnlich wie „König der Fischer“, ein Film der für jeden Konsumenten eine individuelle Bedeutung haben wird.

Film, nicht als viel umjubeltes Massenphänomen, sondern als persönlicher Schatz. Da ist etwas magisches in der Dunkelheit unseres Bewusstseins, und Aronofski findet es, reißt es aus einem raus, damit man es besser begutachten kann. Nichts anderes hat mich 2017 tiefer beeindruckt, als diese Meisterleistung eines ohnehin bemerkenswerten Filmemachers.

Wer mehr über meine persönliche Erfahrung mit dem Film lesen möchte, dem sei mein Review empfohlen. Bleibt zu sagen, wer „Mother!“ noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nachholen. Abschließend mein Lieblingszitat eines Bekannten über den Streifen. „„Mother!“ ist der Tintenklecks, den Doktor Lecter einem zu Beginn der Behandlung zeigen würde.“

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[1] War einfach zu schön um das zu ignorieren – Anm. Dia


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